Projektplanung
Ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz erhöht die Erreichbarkeit und steigert die Lebensqualität aller in Rostock.
Durch die neue Strecke wird unser Verkehrssystem widerstandsfähiger gegenüber Störungen und Belastungen. Es kann sich schnell an veränderte Bedingungen anpassen und bleibt auch in Krisensituationen funktionsfähig.
Gesamtlänge der Trasse: 3,8 km
Der Ausbau der TRAM WEST erfüllt die Leitlinien des Stadtentwicklungskonzepts Rostock 2025, darunter die Förderung moderner, umweltfreundlicher Infrastruktur und die Schaffung einer Stadt der kurzen Wege. Dies stärkt Rostocks Position als führende „Grüne Stadt am Meer“. Der Beschluss der Bürgerschaft aus dem Jahr 2020 unterstreicht das klare Bekenntnis der Stadt zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz.
Die Planungsbereiche
Für die Planungen wurde die Strecke in drei Bereiche gegliedert, die wir als Teilprojekte betrachten.
Südabschnitt: Führung entlang des Barnstorfer Rings mit Anschluss an das Bestandsnetz im Bereich des Zoos
Mittelabschnitt: Verschiedene Möglichkeiten der Linienführung zwischen dem Barnstorfer Ring und der Goerdelerstraße
Nordabschnitt: Führung entlang der Goerdelerstraße mit Anschluss an das Bestandsnetz im Bereich des Braesigplatzes/Hamburger Straße
Im Planungsabschnitt MITTELABSCHNITT zwischen Barnstorfer Ring und Goerdelerstrasse beschäftigen sich die Planer mit der möglichen Linienführung. Hier gibt es drei Varianten:
Ansatz Mittelweg
Führung parallel zum Barnstorfer Ring bis zum Ende des P&R-Platzes auf der bestehenden Wegestruktur (Mittelweg).
Ansatz Groß-Schwaßer-Weg 1
Ausbau des Groß-Schwaßer-Weges von Knotenpunkt zum Barnstorfer Ring bis ca. Einmündung Asternweg, Nutzung des kompletten Verkehrsraums.
Der Planungsprozess
Die festgelegten Planungsprozesse ergeben den folgenden Zeitplan, der eine strukturierte und effiziente Umsetzung des Straßenbahnausbaus sicherstellt:
Ablauf
Infrastrukturprojekte sind komplex und durchlaufen mehrere Phasen, die sich über Jahre erstrecken.
Zu Beginn stehen die Grundlagenermittlungen und die Vorplanungsphasen. Hier geht es darum, den optimalen Streckenverlauf zu ermitteln. Im Fokus stehen die Auswirkungen auf die Umwelt, die technische Machbarkeit, die Wirtschaftlichkeit sowie der verkehrliche Nutzen – und nicht zuletzt die Auswirkungen auf die im Projektgebiet befindlichen Kleingartenanlagen sowie angrenzenden Wohngebiete.
Die Ergebnisse der Vorplanungsphasen führen zu einer Vorzugsvariante der Trassenführung, die den genauen Streckenverlauf beschreibt.
An die Vorplanungen schließen sich die Entwurfs- und Genehmigungsplanungen an. Es werden detaillierte technische Zeichnungen und Pläne erstellt, die alle Aspekte des Projekts abdecken, einschließlich Trassenführung, Haltestellen und Infrastruktur. Mit diesen Ergebnissen kann dann eine genaue Kostenkalkulation erfolgen und die Förderanträge gestellt werden.
Sind diese Schritte abgeschlossen bilden sie im Korridor die Grundlage für das Planfeststellungsverfahren. Über Einreichung dieses Verfahrens entscheidet im Frühjahr 2026 die Rostocker Bürgerschaft.
Bei einem positiven Votum gehen die Planungen weiter. Am Ende des Planfeststellungsverfahrens steht der Planfeststellungsbeschluss, der alle wichtigen Details des Projekts festlegt, einschließlich des genauen Verlaufs der Trasse und der verwendeten Technik. Dieser Beschluss hat die Wirkung einer Baugenehmigung. Mit den Planfeststellungsbeschlüssen und den durch Förderanträge gesicherten Finanzierungen beginnen die Ausschreibungen der benötigten Bau- und Lieferleistungen für das Projekt.
Dann kann der Bau beginnen und die neue Straßenbahnverbindung in Rostock macht Strecke.
Ein wichtiger Punkt: Bei einem so langen Planungszeitraum können sich zeitliche Veränderungen ergeben.
Einbindung der Öffentlichkeit
Bereits im Vorfeld des Beschluss 2023 fanden erste Informationsveranstaltungen zum Vorhaben statt. Im Dezember 2024 wurde die Öffentlichkeit unter anderem durch Veranstaltungen wie der Gläserne Werkstatt und einem ersten Online-Dialog beteiligt. Diese Formate bieten Raum für Information und Dialog, um Anregungen und Meinungen in den Planungsprozess einfließen zu lassen.
Während der Genehmigungsplanung werden die Planungsunterlagen öffentlich ausgelegt, damit Einwände oder Anregungen eingebracht werden können.
Das Projektteam
Gemeinsam führen die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und die Rostocker Straßenbahn AG die Planung und den Ausbau der neuen Straßenbahnstrecke TRAM WEST durch – der zentrale Baustein für die nachhaltige Stadtentwicklung Rostocks.
Dabei übernimmt die RSAG die Gesamtprojektleitung, die städtischen Ämter werden über eine Koordinierungsstelle vertreten.
Mehr als 20 Expert*innen arbeiten intensiv im Kernteam an dem Projekt. Weitere 30 Mitarbeitende aus externen Ingenieur-, Kommunikations- und Gutachterbüros bringen ihre Fachkompetenz ein.